Dorothea Perkusic – Publikationen

Mein Liebesleben schläft ein! Wieviel Sex sollte ein glückliches Paar haben?

In unserer Service-Rubrik „Liebesfragen“ können Sie Dorothea Perkusic Ihre Fragen rund um die Themen „Leben“ und „Liebe“ stellen. Jeder Ratsuchende bekommt von der Einzel- und Paartherapeutin eine persönliche Antwort. Ausgewählte Fragen werden immer montags hier anonymisiert veröffentlicht.

Heute: Hilfe, das Sexleben in meiner Beziehung schläft ein! Wieviel Sex sollte ein glückliches Paar haben und wie kann ich mein Sexleben ankurbeln?

Dorothea Perkusic:

Zunächst mal gibt es keine Faustregel für sexuell nötige Frequenz zum Gelingen einer Beziehung. Die Häufigkeit sagt grundsätzlich nichts über die Qualität einer Partnerschaft aus. Setzen Sie also nicht die Messlatte an. „Normal“ ist immer relativ und eine Norm, die Liebesbeziehungen im Weg steht. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, zu überlegen, was Sie persönlich brauchen und worin mögliche Gründe liegen, dass Sie dies nicht erleben. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Frau. Seien Sie mutig und interessiert. Nicht nur an Ihrer eigenen Sexualität, Ihren Wünschen und Bedürfnissen, sondern auch an denen Ihrer Partnerin. Vielleicht vermissen Sie beide etwas und haben sich unbemerkt voneinander entfernt.

Auch Sexualität braucht Entwicklung

Manchmal braucht die Liebe auch nur ein paar neue Impulse. So wie sich jeder Mensch im Laufe der Jahre verändert, weiterentwickelt und reift, so brauchen wir auch in der Sexualität eine Entwicklung. Durch gezieltes Nachfragen und das Suchen nach einer Lösung oder Veränderung, distanzieren Sie sich von genormten und oft falschen Vorstellungen und Maßstäben. Sie können so Nähe aufbauen und es kann auch wieder spannender für beide werden. Es ist wichtig, dass Sie ehrlich zueinander sind und eine Situation schaffen können, mit der Sie beide zufrieden sind.

Seltenerer Sex ist kein Indikator für schwindende Liebe. Die Ursachen für Flauten im Bett können vielfältig sein. Verletzungen können zum Rückzug führen und genauso beeinflussen veränderte Lebensphasen die Libido oder die Prioritäten, so auch hormonelle Umstellungen. Auch Faulheit und Bequemlichkeit können Ursachen sein. Finden Sie heraus, worin die Gründe liegen um gemeinsam einen Weg zu finden, Ihre Sexualität wieder mehr genießen zu können.

Begehren Sie sich noch?

Wenn ein Partner sich sexuell abwendet, kann dies natürlich auch ein Hinweis sein, dass in der Beziehung oder beim Einzelnen etwas nicht gut läuft. Trauen Sie sich, Ihre Beziehung und Sexualität zu hinterfragen. Lieben wir uns noch, oder sind wir nur noch aus Gewohnheit zusammen? Begehren wir uns noch? Sorgen Sie für gemeinsame Auszeiten und klären Sie, wie Sie etwas frischen Wind in Ihr Leben bringen können.