Dorothea Perkusic – Publikationen

Das Coronavirus und die Partnerschaft

In unserer Service-Rubrik „Liebesfragen“ können Sie der Einzel- und Paartherapeutin Dorothea Perkusic Ihre Fragen rund um die Themen „Leben“ und „Liebe“ stellen. Ausgewählte Fragen werden immer montags hier anonymisiert veröffentlicht.

Liebe Leserinnen und Leser,

da sich in der vergangenen Woche die meisten Fragen, die mich erreicht haben, auf unsere aktuelle Situation mit dem Coronavirus bezogen haben, bleibe ich fürs Erste mal dabei, hierzu etwas zu schreiben und versuche, allgemein zu antworten. Ich möchte mich von Herzen bedanken, für die vielen Nachfragen nach meinem Befinden und die herzlichen Zuschriften.

Für alle von uns ist es momentan eine stark verunsichernde und beängstigende Situation, für nicht wenige eine Einsame. Die, welche nicht mehr arbeiten können oder dürfen leiden darunter ebenso wie jene, welche arbeiten müssen und froh wären, zu Hause bleiben zu können. Einige sind ganz allein und kämpfen tagtäglich mit den dazugehörigen Gefühlen, Ängsten und Sorgen. Vernetzt Euch wo immer es möglich ist, ihr seid nicht allein!

„Wir befinden uns in einem Ausnhamenzustand“

Ich persönlich habe meine Praxis, nach reiflichen Überlegungen, bereits in der vergangenen Woche am Dienstag Abend geschlossen. Soweit es möglich ist und gewünscht, nehme ich die vereinbarten Termine über Videotelefon und Telefon wahr, was erstaunlich gut funktioniert und Freude macht. Ich habe wie alle anderen auch, durch diese Entscheidung wirtschaftliche Einbußen. Jedoch habe ich für mich gemerkt, dass im Augenblick andere Dinge Priorität haben. Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand. Ich möchte nicht in Angst und Verunsicherung verfallen, jedoch auch nicht in einen vielleicht falschen Aktionismus. Ich spüre, dass es mir und meiner Familie gut tut, den Rückzug anzutreten um erstmal durchatmen zu können und etwas zur Ruhe zu kommen, dankbar dafür, dass wir gesund sind. Ich ziehe meinen Hut tief vor allen, denen dies so nicht möglich ist, die nun Tag und Nacht in der Pflege und im ärztlichen Dienst arbeiten, sowie vor denen, die die Erfüllung unserer täglichen Notwendigkeiten aufrecht erhalten. In den Geschäften, bei der Müllabfuhr und und und. Viele jammern über die Ausgangsperre. Doch nicht wenige wären dankbar, nicht aus dem sicheren Haus gehen zu müssen, weg von der Familie, hinaus ins Ungewisse. Ich bin dankbar.Was will das Leben jetzt von uns? Ist dies eine Chance auf positive Veränderung und werden wir diese nachhaltig nutzen können? Es ist an uns. Heutzutage finden die meisten von uns wenig Zeit, für die wesentlichen Dinge.

Ohne Zeitdruck und Ablenkung mit den Kindern zu sein, dem Partner / der Partnerin in die Augen schauen und sich spüren. All dies bekommt nun plötzlich viel Raum. Diesen Raum ungestylt, ungeschminkt und ungetrieben zu nutzen, fernab von höher, weiter, schneller, Konsum, Ablenkung und vollen Terminkalendern, kann ungewohnt und herausfordernd sein. Wir werden auf das Minimum heruntergefahren, viele müssen dafür das Maximum geben. Wir müssen in unser zu Hause zurückkehren, auch in unser inneres und in unser Beziehungshaus.

Eine Chance auf positive Veränderung?

Was will das Leben jetzt von uns? Ist dies eine Chance auf positive Veränderung und werden wir diese nachhaltig nutzen können? Es ist an uns. Heutzutage finden die meisten von uns wenig Zeit, für die wesentlichen Dinge. Ohne Zeitdruck und Ablenkung mit den Kindern zu sein, dem Partner / der Partnerin in die Augen schauen und sich spüren. All dies bekommt nun plötzlich viel Raum. Diesen Raum ungestylt, ungeschminkt und ungetrieben zu nutzen, fernab von höher, weiter, schneller, Konsum, Ablenkung und vollen Terminkalendern, kann ungewohnt und herausfordernd sein. Wir werden auf das Minimum heruntergefahren, viele müssen dafür das Maximum geben. Wir müssen in unser zu Hause zurückkehren, auch in unser inneres und in unser Beziehungshaus.

Tipps:

  1. Verbringen Sie täglich einige Zeit getrennt voneinander und gehen Sie soweit möglich eigenen Bedürfnissen und Hobbys nach. Die Bedürfnisse nach Nähe und Distanz sind individuell. Besprechen Sie, was jeder von Ihnen nun braucht damit keine Missverständnisse und Verletzungen entstehen.
  2. Pflegen Sie Ihre Freundschaften weiter. Ein Videotelefonat mit einem Glas Wein oder einer Tasse Tee und ein gutes Gespräch und Austausch, können in dieser Situation eine wichtige Stütze sein. Schotten Sie sich nicht ab, pflegen Sie Ihre wertvollen Freundschaften und werden Sie dabei kreativ.
  3. Verabreden Sie sich zu zweit, planen Sie Beziehungszeiten ein und Highlights, denn die sind gerade jetzt besonders wichtig. Gestalten Sie Momente bewusst und genießen Sie diese. Kochen Sie zusammen, tauschen Sie sich zu interessanten Themen aus, schenken Sie sich Massagen und Aufmerksamkeiten.
  4. Überlegen Sie, welche gemeinsamen Projekte Sie nun umsetzen könnten. Sei es in Ihrer Beziehung oder in Haus und Garten. Entrümpeln Sie, befreien Sie sich von Balast, Gestalten Sie Fotoalben, Playlists, lernen Sie tanzen oder machen Sie gemeinsam Sport, noch besser: machen Sie Liebe!

Ich wünsche Ihnen das Beste, Gesundheit, Liebe und Zuversicht!

DORO'S U-21

Kiffen, Saufen, Porno – Liebe, Sex, Erwachsen-werden – die offene Sprechstunde für junge Menschen: Komm einfach vorbei, wenn du 21 oder jünger bist und sprich mit mir, du bist herzlich eingeladen.

DORO'S LOFT

KULTUR, EVENTS, YOGA & MEHR: wir lassen’s wieder anlaufen nach dem Corona Lockdown, das Leben geht weiter, auch in meinen Räumen im Zentrum von Rosenheim.